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Sekundenschlaf am Steuer

Risiko bei Schlafapnoe-Patienten erhöht.


Menschen, die an Schlafapnoe leiden, versagen mit höherer Wahrscheinlichkeit bei einem Fahrsimulations-Test und berichten von Sekundenschlaf am Steuer, wie eine britische Studie nun belegt.


Schon in der Vergangenheit war Schlafapnoe mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Verkehrsunfälle in Zusammenhang gebracht worden. Eine Forschergruppe vom University Hospital in Leeds, Großbritannien, führte nun zwei unterschiedliche Untersuchungen durch, um die Auswirkungen einer Schlafapnoe auf die Leistungen bei einem Fahrsimulations-Test zu untersuchen.


An der ersten Studie nahmen 133 Patienten mit einer unbehandelten Schlafapnoe sowie 89 gesunde Kontrollpersonen teil. Alle Probanden machten eine 90 km dauernde Fahrsimulation und wurden auf eine Reihe von Schlüsselfaktoren getestet:


  • Fähigkeit, die ganze Strecke zu fahren;
  • Dauer der Fahrt auf der mittleren Spur,
  • ein unprovozierter Zusammenstoß oder ein Zusammenstoß aufgrund eines Ausweichens.


Die Ergebnisse zeigten, dass Patienten mit einer unbehandelten Schlafapnoe mit höherer Wahrscheinlichkeit bei dem Test versagten: 24% der Patienten fielen bei dem Test durch, verglichen mit nur 12% der Kontrollpersonen. Dabei waren viele Personen mit Schlafapnoe nicht in der Lage, den Test zu Ende zu führen, verursachten unprovozierte Unfälle und konnten den klaren Fahranweisungen, die sie zu Beginn der Simulation erhalten hatten, nicht folgen.
35% der Patienten mit Schlafapnoe gaben zu, dass sie am Steuer eingenickt seien, und 38% dieser Probandengruppe fiel bei dem Test durch. Im Vergleich dazu berichteten nur 11% der Kontrollpersonen über einen Sekundenschlaf am Steuer – und alle Probanden aus dieser Gruppe bestanden den Test.


Dr. Mark Elliott, Leiter der Studie, sagt dazu: „Fahrsimulatoren sind eine gute Möglichkeit, die Auswirkungen von Erkrankungen wie Schlafapnoe auf die Fahrtüchtigkeit zu beurteilen. Unsere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Menschen, die an dieser Erkrankung leiden, mit höherer Wahrscheinlichkeit den Test nicht bestehen.“


„In der ersten Studie fielen zwar auch einige Probanden aus der Kontrollgruppe durch, doch gab es einige wichtige Unterschiede in den Gründen für ein solches Versagen. So konnten 13 Personen den Test nicht beenden, weil sie einschliefen und ganz von der Straße abkamen, während 5 Patienten abbrechen mussten, weil sie zu mehr als 5% der Testdauer außerhalb der Spur fuhren. Keine der Kontrollpersonen fiel aus diesen Gründen bei dem Test durch.“
Dan Smyth von der Organisation „Sleep Apnoea Europe” erklärt: “Die Gefahren eines Fahrens mit unbehandelter Schlafapnoe kommen in beiden Studien gut heraus. Sie unterstreichen die Notwendigkeit dafür, dass ausreichende Möglichkeiten für eine frühzeitige Diagnose und Behandlung der Schlafapnoe nötig sind, so dass eine wirksame Behandlung bei Autofahrern wieder zu einem akzeptablen Risikoniveau führen kann.“


Quelle: European Lung Foundation

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