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Chorsingen fördert körperliches Wohlbefinden von COPD-Patienten

Trotz optimaler medikamentöser Therapie und Rehabilitationsmaßnahmen sind viele COPD-Patienten nach wie vor durch ihre Erkrankung deutlich beeinträchtigt. Das Gefühl von Atemnot ist bei vielen Patienten noch häufig vorhanden.


Deshalb werden auch zahlreiche alternativmedizinische und verhaltensorientierte Maßnahmen wie Lippenatmung, Yoga, Tai Chi und sogar eine Lachtherapie versucht um die Symptome zu verbessern. Eine englische Arbeitsgruppe hat nun in einer Studie einen neuen Therapieansatz aufgezeigt.



Patienten mit COPD wurden über acht Wochen hinweg entweder zum Besuch von zweimal pro Woche stattfindenden Gesangsstunden in der Gruppe oder einmal pro Woche zum Besuch von Filmabenden mit anschließender Diskussion in der Gruppe randomisiert. Am Ende der zweimonatigen Studienperiode war es in der Gesangsgruppe zu einem Anstieg der Lebensqualität (körperlichen Komponenten des SF-36) im Vergleich zu der Filmgruppe gekommen. Die qualitativen Elemente, insbesondere die positiven Effekte auf das Allgemeinbefinden waren nur in der Gesangsgruppe, nicht jedoch in der Filmgruppe feststellbar. Die Untersuchung weist auf einige wichtige therapeutische Komponenten hin, die in der derzeitigen medizinischen Versorgung von Patienten mit chronischen Erkrankungen vernachlässigt werden. Die COPD schränkt die Aktivitäten nicht nur körperlicher, sondern auch sozialer Art erheblich ein. Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen leiden nicht nur täglich an der Atemnot und der körperlichen Leistungsschwäche, sondern vereinsamen häufig auch. Bei chronischen Erkrankungen kommt es somit nicht nur auf einschlägige Messwerte an, vielmehr spielt auch die Krankheitsbewältigung eine große Rolle. Bei der COPD erscheint dafür Singen in der Gruppe besonders geeignet. Es wird nicht nur der Sozialkontakt gefördert, sondern auch die Atemtechnik.

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