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Asthma und COPD: Die richtige Atemtechnik für den Notfall

Trotz guter medikamentöser Einstellung kann es bei betroffenen Patienten im Alltag immer wieder zu plötzlich auftretender Atemnot bis hin zu lebensbedrohlichen Notfällen kommen.


Dann muss schnell gehandelt werden, und nicht immer ist ein Arzt sofort verfügbar. In solchen Fällen ist es wichtig, dass die Situation erkannt und richtig eingeschätzt wird, um dann entsprechend eines individuellen Notfallplans, der vorab unter Einbeziehung verschiedener Szenarien mit dem behandelnden Arzt erstellt wurde, zu handeln.


Asthma- und COPD-Schulungen, die in Lungenarztpraxen routinemäßig durchgeführt werden, bieten die Möglichkeit, Notfallmanagement zu üben und sich auf Extremsituationen vorzubereiten. Dazu gehört auch das Erlernen spezieller Atemtechniken und atemerleichternder Körperhaltungen.
Angehörige sollten mit eingebunden werden.


Die Lippenbremse ist ein sehr effektives Instrument zur Linderung akuter Atemnot. Dabei wird durch die locker aufeinander liegenden, gespitzten Lippen langsam ausgeatmet. Die Wangen sind dabei aufgebläht und das Luftgeräusch ist zu hören. Wichtig: Lippen nicht zusammenpressen und nicht zu schnell ausatmen.


Bei der Lippenbremse wird dem erhöhten Druck im Brustkorb beim Ausatmen ein erhöhter Druck in den Atemwegen entgegengesetzt. Dadurch werden die Atemwege geweitet und die Luft strömt gleichmäßiger und vollständiger aus. Danach kann wieder mehr frische Luft eingeatmet werden.
Besonders für COPD-Patienten gilt: Die regelmäßige präventive Anwendung der Lippenbremse führt zu einer besseren Sauerstoffversorgung und dadurch zu mehr Leistungsvermögen.



Atemerleichternde Körperhaltungen entlasten den Brustkorb vom Gewicht der Schultern und erleichtern damit die Arbeit der Atemhilfsmuskulatur. Diese unterstützt die im Notfall (bzw. bei besonderen Belastungen) erschwerte Atmung, indem der Brustkorb geweitet und die Lunge besser belüftet wird. Typische Haltungen sind: Kutschersitz (1), Torwartstellung (2), Stuhlstütze (3) und Tischstütze (4).
Dabei sollte der Rücken immer gerade und der Bauch entspannt sein. Sollten die genannten Techniken keine Linderung bringen, ist nach Notfallplan weiter zu verfahren.

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